Rendezvous mit 80.000 Hühnern • Portraits von 47 Schweizer Biohöfen

Bauernhöfe zu portraitieren ist ja nun meine große Leidenschaft geworden, dass ich nun rund 80.000 Hühner kennenlernen durfte, und das auch noch in nur zwei Wochen, habe ich mir am Beginn von 2014 nicht unbedingt träumen lassen.

Im Februar 2014 besuchte ich die BioFach in Nürnberg. Die BioFach ist die wichtigste und größte Messe der Bio Branche. Dort bin ich Alfred Reinhard von der hosberg AG begegnet. Wenig später rief mich Herr Reinhard an und fragte mich, ob ich nicht einige der Höfe portraitieren wollte, die für die hosberg AG Eier produzieren.

So reiste ich Anfang Juni 2014 zum Firmensitz nach Rüti in die Schweiz. Im selben Ort liegt der Bauernhof der Reinhards, bei denen ich für diese Zeit Gast sein durfte. Von Esther Reinhard, der Frau von Alfred Reinhard, wurde ich bestens versorgt. Bei der hosberg AG ist sie die stellvertretende Geschäftsführerin.

Meine Aufgabe war es nun, rund 50 Höfe in der ganzen Schweiz zu besuchen, deren Hühnerställe zu fotografieren, das Freiland, die Hühner und natürlich auch die Bäuerinnen und Bauern. Gott sei Dank musste ich nicht selbst fahren, sondern wurde chauffiert.
Hier ein Überblick, wo ich in den zwei Wochen überall war:

Route-schweiz
Karte von der Schweiz mit den 47 Biohöfen

Neben Alfred Reinhard werden die Höfe von Ruben Reinhard, seinem Sohn und Joachim Mörl betreut. Sie fahren regelmäßig zu den Bauernhöfen, kontrollieren die Ställe und beraten die Landwirte.

In der Schweiz dürfen 2.000 Hühner in einem Stall gehalten werden. Der Stall ist aufgeteilt in einen Schlaf- und einen Legebereich, hinzu kommt ein Wintergarten und das Freiland mit mindestens einem Hektar, welches unterteilt ist in einen Schlechtwetter-Auslauf und das Grünland.

weißer Hahn
ein weißer Hahn mit einem sehr imposanten Kamm

Ein Hektar (oder, wie man in der Schweiz sagt, Hektare) sind 10.000 Quadratmeter oder ein Quadrat mit 100 Meter Seitenlänge. Das ist selbst für 2.000 Hühner eine enorm große Fläche.

Der entscheidende Faktor, damit das Projekt auch gelingen konnte, war das Wetter. 50 Bauernhöfe in zwei Wochen zu fotografieren heißt, jeden Tag mindestens vier Höfe zu besuchen. Ich hätte auch bei Regen fotografiert, nur hätten sich die Hühner kaum überreden lassen, bei schlechtem Wetter ihren Wintergarten zu verlassen.

Wir hatten Glück. In den zwei Wochen regnete es nur zwei Mal. Einmal waren wir im Auto zum nächsten Hof unterwegs und ein anderes Mal wurde der Bauer aufgehalten, und wir mussten eh etwas warten. Ansonsten beschenkte uns das Schweizer Wetter mit eitel Sonnenschein.

Die Fotos werden genutzt, um den Kunden zu zeigen, wo und wie die Hühner leben, von denen sie gerade die Eier auf dem Frühstückstisch haben. Jeder Hof hat eine Nummer und diese Nummer wird noch am Hof auf jedes Ei gedruckt. So kann jeder auf die Webseite der hosberg AG gehen, dort die Nummer des Eis eingeben und kommt auf eine Seite, auf der der Hof vorgestellt und meine Fotos gezeigt werden. Und wer mag, kann den Hof auch gerne einmal besuchen.

Mit der Hofnummer bedruckte Eier
Eier, die mit der Nummer des Hofes und dem Lege-Datum bedruckt sind.

Was waren nun die Herausforderungen für mich als Fotograf? Zum einen das Wetter, was wie oben erwähnt mir sehr wohlgesonnen war. Dann die Lichtverhältnisse. Hühner mögen es sowohl beim Schlafen als auch beim Eierlegen eher dunkel, Fotografen eher hell, ein Interessenkonflikt.

Vor den Legeboxen hängen Kunststoffplanen, damit die Hühner beim Legen ihre Ruhe haben. Hühner bevorzugen einen erhöhten Schlafplatz, so gibt es in den Ställen regalähnliche Konstruktionen, auf denen sich die Tiere zum Schlafen zurückziehen.

Hier ist es meist eher düster und die Tiere sind scheuer als draußen. So bewegte ich mich in Zeitlupentempo, nutzte eine hohe Lichtempfindlichkeit meiner Kamera (hohe ISO-Werte) und belichtete auch etwas unter, um die schummerige Lichtstimmung wiederzugeben.

Im Wintergarten war das Fotografieren weitaus einfacher. Die Längsseite ist entweder mit transparenter Folie bespannt oder mit dichtem Drahtgeflecht. So hatte ich genügend Licht und konnte niedrige ISO Werte nutzen, die eine bessere Bildqualität ermöglichen.

braune Henne im Wintergarten
Im Wintergarten waren die Lichtverhältnisse sehr gut.

Wie im Wintergarten sind die Hühner draußen auf der Weide auch neugieriger und kommen schon mal von alleine auf mich zu. Allerdings unterscheiden sich die einzelnen Herden sehr voneinander. Während mich bei der einen Herde die Hühner fast überrennen, ziehen sich die Tiere einer anderen Herde eher zurück, und ich hatte Mühe, nah genug heranzukommen. Was die Ursachen sind, konnten wir nicht klären. Da ich zu allen der 80.000 Hühner immer gleich freundlich war, denke ich nicht, dass ich der Grund für die unterschiedlichen Reaktionen war.

Hennen verstecken sich unter Sträucher
Dichtes Strauchwerk lieben die Hühner, hier sind fühlen sie sich sicher.

Hühner mögen am liebsten dichtes Strauchwerk, denn unter Ästen und Blättern sind sie vor Greifvögeln geschützt, wie auch vor zu viel Sonne. Aber auch ihren Feinden auf dem Boden können sie dadurch entrinnen, indem sie sich auf die Äste hocken. Auf den Weiden gibt es deshalb Unterstände, entweder aus Holz oder einer Konstruktion aus Metallstäben und Kunststoffnetzen. Da die Räuber am Boden meist in der Dämmerung kommen, brauchen die Hühner keinen speziellen Schutz, denn am Abend gehen sie sowieso in den Wintergarten zurück, und dieser wird mit Schiebern so verschlossen, dass Marder oder Fuchs in den Stall gelangen.

Einmal habe ich gesehen, wie ein Greifvogel auf die Weide zuflog. Und dann haben mir aber die Hühner gezeigt, dass sie noch richtig fliegen können! Die, die am weitesten vom rettenden Stall weg waren, nahmen Anlauf und flogen frei geschätzte 20 – 30 Meter in Richtung Stall. Das war ein Gegacker und eine Aufregung! Der Greif hat diesmal keine erwischt, aber ab und an gelingt es ihm doch, ein Huhn zu schlagen. Dies ist eben das Risiko bei der Freilandhaltung.

weisses Huhn zwischen Wildstauden
Hier hatte ich ein schönes weiches Licht fast senkrecht von oben.

Noch ein paar Hinweise und Tipps zum Fotografieren von Hühnern. Wie schon erwähnt, reagieren die Hühner unterschiedlich, wenn jemand mit der Kamera in ihren Bereich eindringt.

• sich langsam bewegen, keine hektischen Bewegungen machen

• die Tiere erstmal beobachten, um zu sehen, wie die Stimmung so ist und ob die Neugierde den Fluchtreflex besiegt.

• wenn man einzelne Tiere fotografieren möchte, sollte man die Kamera tief am Boden halten. Dazu entweder einen Winkelsucher nutzen oder eine Kamera mit schwenkbaren Display, wer beides nicht hat, muss sich flach auf den Boden legen. Nur so bekommt man Bilder, die es dem Betrachter ermöglichen, mit dem Tier auf Augenhöhe zu sein.

• Ideal wäre es, mit zwei Kameras zu arbeiten, eine mit einem Weitwinkel oder Standard-Zoom und eine zweite mit Tele-Zoom ausgestattet. Das hat den Vorteil, dass man nicht die Linse wechseln und sich daher noch mehr bewegen muss und damit die schüchternen Tiere erschrickt.

• was natürlich für alle Motive gilt, aber hier besonders: man muss seine Kamera und seine Objektive in- und auswendig kennen. Wenn man noch überlegen muss, wo jetzt diese und jene Einstellung ist, ist das Huhn auch schon wieder weg.

braunes Huhn
Aufnahme mit einer normalen Brennweite
Hahn und Hennen auf der Weide

Es war eine tolle Aufgabe und hat mir sehr viel Spaß gemacht. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Esther und Alfred Reinhard für die Beauftragung und die Gastfreundschaft. Vielen Dank auch an Ruben Reinhard und Joachim Mörl, die beiden Berater, die mich hunderte von Kilometern durch die Schweiz chauffiert haben und auch mich beim Fotografieren als Assistenten unterstützt haben. Und auch ein Grüezi und Danke an all die Bäuerinnen und Bauern, die mich beim Fotografieren auf ihren Höfen unterstützt haben und sich von mir haben porträtieren lassen.

Eberhard J. Schorr
Der Landfotograf
für die

hosberg AG
Neuhofstrasse 12
CH-8630 Rüti
hosberg.ch

Folgend einige Links zu den Bildern der Höfe auf der Webseite der hosberg AG
Hof AlpigerHof BircherHof BucheliHof ChristinazHof EggenbergerHof BallHof Bless

Hofladen Oderbruch • zwischen Ziegen und Kanälen

Das Zicklein Lilli knabbert am Klee

Das Zicklein Lilli knabbert am Klee

Weit im Osten von Brandenburg liegt Alt Tucheband, dort im Oderbruch betreiben Sylvia und Manfred Nickel ihren Hof mit eigenem Hofladen. Mit zwei Ziegen haben die beiden 2011 begonnen, heute sind es schon über 40 Tiere, und dazu gekommen sind noch 10 Bienenvölker. Nicht geändert hat sich in den drei Jahren, dass jede Ziege einen Namen hat, und so kann Sylvia Nickel alle Ziegen, die grasend über die Weide ziehen, beim Namen nennen: Anton, Heidi, Lara, Sarah, Lena, Locke

… und der Papa von allen Zicklein: Taschi, der Ziegenbock, der sich auch gern mal für ein Guzerl streckt.

Ziegenbock – Foto: Eberhard J. Schorr

Der Ziegenbock Taschi streckt sich um den Keks zu erwischen

Neben der Deutschen Edelziege mit ihrem weißen kurzen Fell, halten die Nickels auch die Walliser Schwarzhalsziege. Mit ihrer auffälligen Färbung und dem langen Fell sind sie leicht zu erkennen.

Ziegen – Foto: Eberhard J. Schorr

Ziegen sind immer neugierig

Walliser Schwarzhalsziege

Walliser Schwarzhalsziege

So wundervoll ruhig und abgelegen auch der Hof von Manfred und Sylvia Nickel ist, so gefährlich kann es hier für die Ziegen sein. Der Wolf hat sich am östlichen Rand Brandenburgs wieder angesiedelt, und vor dem müssen die Ziegen geschützt werden. Und diese Aufgabe über nimmt Annabell die Herdenschutzhündin.

Herdenschutzhündin

Manfred Nickel mit der Herdenschutzhünding Annabell

Aus der Ziegenmilch stellt Sylvia Nickel nicht nur Käse her, sondern auch feine Seife, die sie zusammen mit Wurst und Fleischspezialitäten in ihrem Hofladen verkauft.

Seife aus Ziegenmilch – Foto Eberhard J. Schorr

feine Seife aus Ziegenmilch

Hofladen Oderbruch – Foto Eberhard J. Schorr

Im Garten gibt es Kaffee und selbstgebackenen Kuchen

Auf der Terrasse serviert Sylvia Nickel Kaffee und selbst gebackenen Kuchen.

Bis demnächst bei Sylvia Nickel und Kaffe und Kuchen.

Ihr Landfotograf
Eberhard J. Schorr

Oderbruch Hof
Rathstocker Str. 6
15328 Alt Tucheband
Tel. (033472) 18 99 36
E-Mail: info@oderbruch-hof.de
www.oderbruch-hof.de

Milchschafhof Pimpinelle • feine Käsespezialitäten von zwei Frauen und ihren 77 Schafen

Biohof in Brandenburg

Der Milchschafhof Pimpinelle in Quappendorf

Im Mai 2014 besuchte ich den Milchschafhof Pimpinelle von Amelie und Franziska Wetzlar in Quappendorf. Ich lernte sie 2013 auf der cheese-Berlin kennen, einem Markt für MIlch- und Käsespezialitäten, der regelmäßig in der Markthalle 9 in Berlin Kreuzberg stattfindet. Ausgerichtet wird cheese-Berlin von Slow-Food und der Markthalle 9.

Seit nunmehr vier Jahren betreiben die beiden Frauen den Hof, auf dem sie auch einen kleinen, aber feinen Hofladen eingerichtet haben.

Während Franziska für die Käserei zuständig ist, betreut Amelie zusammen mit ihrer Hündin »Blitz« die Schafe. Zu den Schafen gesellen sich noch ein Grauganspaar und ein Hahn mit seinen Hennen.

Die Schafe leben auf einer Weide unweit des Hofes. So haben Amelie und ihre Hündin Blitz kurze Wege. Blitz treibt mit großem Engagement und in einem irren Tempo die Schafe zusammen. Amelie muss sich nur dort hinstellen, wo sie die Schafe haben möchte, gibt dann der Hündin ein Zeichen und im Nu ist aus den verstreuten Schafen auf der Weide eine kompakte Herde entstanden.

Milchschafhof Pimpinelle
Milchschäferei und Schafskäserei:
Lindenstraße 20
15320 Quappendorf
Tel. (033476) 60 68 24
hallo@milchschafhof-pimpinelle.de
milchschafhof-pimpinelle.de

Wasserbüffel bei Bobalis • Jüterbog in Brandenburg

Für Portaits habe ich Frau Elke Henrion auf ihrem Büffelhof in Jüterbog besucht. Allein für die Aufnahmen hat sie dreißig Jungbullen auf die Weide gelassen. Wasserbüffel sind Herdentiere und haben einen ausgeprägten Fluchtreflex. Und – sie sind sehr neugierig. Als ich ganz vorsichtig und behutsam meine Kamera nehmen wollte fanden sie es wohl bedrohlich und rannten davon. Dann aber obsiegte die Neugierde und sie kamen wieder näher. Einige fanden mich dann so toll, dass sie mich versuchten abzulecken. Die Aufnahmen liefen dann so ab: mit der linken Hand hielt ich mir die schleckenden Bullen vom Leibe und mit der rechten habe ich Frau Henrion fotografiert. Seitdem habe ich 31 Freunde mehr.

Friedrich Wölfel, Obstbauer • feine fränkische Früchte

Friedrich Wölfel ist Obstbauer mit Leib und Seele. Mit viel Engagement pflegt und hegt er seine Obstplantagen, die dreißig Kilometer nordöstlich von Nürnberg an den Hängen der Fränkischen Alb liegen. Der Obstanbau hat hier eine lange Tradition. Schon um 1000 n.Chr. betrieben die Mönche des Benediktinerklosters Weißenohe Obstanbau. Mit mehr als 200.000 Kirschbäumen ist die Fränkische Schweiz eines der größten zusammenhängenden Anbaugebiete für Süßkirschen in Europa.

Herstellung von Mozzarella am Biohof »Bobalis« • Jüterbog in Brandenburg

Die Geschichte des Biohofes »Bobalis« in Jüterbog

Vor über 130 Jahren hat die Familie Henrion den Hof im brandenburgischen Städtchen Jüterbog errichtet. Im Jahr 1998 haben sie den denkmalgeschützten Hof übernommen, um den landwirtschaftlichen Betrieb wieder aufleben zu lassen.

Sie halten auf den meist sehr feuchten Wiesen rund 170 Wasserbüffel und stellen direkt am Hof aus der Büffelmilch Mozzarella her. Die kurzen Wege bieten die besten Voraussetzungen für eine hohe Qualität der Bio-Lebensmittel.

Der Herstellungsprozess von Mozzarella

Die Büffelmilch wird auf 34 – 38 °C erhitzt und mit dem Lab angereichert, Lab ist eine Mischung mehrerer Enzyme, die im Magen von Wiederkäuern gebildet wird.

Sobald die Milch zu gerinnen beginnt, wird sie aufgerührt, damit der Käsebruch in kleinere Stücke zerfällt. Dem frisch gebildeten Käsebruch ist es jetzt möglich, in der Molke zu reifen – normalerweise etwa fünf Stunden nach Zugabe des Labs.

Als Nächstes wird der Bruch in heißes Wasser getaucht (ca. 95 °C) und gezogen, dies ist eine sehr anstrengende Arbeit.

Das Langziehen bewirkt eine beträchtliche Umlagerung der Struktur des Käsebruchs, was wiederum die einzigartigen Textur- und Schmelzeigenschaften des Mozzarellas erzeugt. Nach dem Langziehen wird der Käsebruch zuerst in kaltes Wasser und danach in eine Salzlösung gelegt.1Quelle

Die Besonderheiten der Büffelmilch

Die Milch des Büffels unterscheidet sich nicht nur in Bezug auf Geschmack und Nährstoffgehalt von herkömmlicher Kuhmilch, sondern auch auf molekularer Ebene. Das Milcheiweiß des Büffels, auch als Casein bezeichnet, unterscheidet sich strukturell von dem des Rindes. Diese Unterschiede sind es, die die Büffelmilch so einzigartig machen und sie für Menschen mit Laktoseintoleranz oder Milcheiweißallergien oft besser verträglich machen.

Die Herausforderungen für den Fotografen

Die Herausforderung für mich als Fotograf war es, zuerst einmal den Ablauf und die einzelnen Schritte von der Milch zum fertigen Mozzarella zu verstehen. Dann – wie bei jedem Motiv – ist die Perspektive wesentlich, ein Foto zu bekommen, auf dem die Handlung so abgebildet wird, damit später der Betrachter erkennen kann, was hier geschieht. Einfach in eine Käserei gehen und dann mal darauf los fotografieren geht nicht. Eine gründliche Vorbereitung und ein Verständnis für die Abläufe zu entwickeln sind wesentlich, um am Ende auch die Motive zu haben, die es ermöglichen, einem Betrachter die Arbeitsabläufe verständlich machen zu können.

Die Bedeutung der richtigen Ausrüstung beim Fotografieren von Arbeitsabläufen

Wenn ich Arbeitsabläufe dokumentiere, arbeite ich immer mit zwei, manchmal auch mit drei Kameras, auf denen ich unterschiedliche Objektive nutze. Käse ist allgemein schon ein Lebensmittel, was ein besonders Können beim Fotografieren erfordert, Mozzarella ist im Gegensatz zu andern Käsesorten reinweiß. Als Fotograf sich nur auf die Automatik der Kamera zu verlassen, kann ins Auge gehen; entweder der Käse wird zu einem weißen Fleck oder zu einer grauen Masse, wenn die Belichtung nicht stimmt.

Zur Webseite vom Biohofe Bobalis

Die Ziegen auf dem Reimehof • Wallsdorf in der Hersbrucker Alb

Seit 2004 betreiben Gunter und Tanja Beyer mit Praktikanten und Helfern ihren Ökohof im Herzen der Hersbrucker Alb. Bekannt ist der Reimehof für seinen Ziegenkäse, den man auf den Wochenmärkten in Hersbruck, Schwaig und Bayreuth sowie im eigenen Hofladen kaufen kann. Da Ziegen nur zwei Liter Milch am Tag geben, müssen es schon viele sein, damit eine ordentlich Menge Käse daraus gemacht werden kann. Über 100 Milchziegen teilen sich einen weiträumigen Freilaufstall und große Weideflächen direkt am Hof. Und hier geht es zur Webseite vom Reimehof.

Familie Klischewski • Hartenstein in der Hersbrucker Alb

Pioniere der Biolandwirtschaft

Hans Klischewski übernahm den Hof 1983. Damals wurde noch Biolandbau und artgerechte Tierhaltung bestenfalls als etwas »Spinnerdes« abgetan. Heute sind Biolebensmittel normal geworden und Biohöfe angesehen. Bis hier her war es ein langer Weg, den Erika und Hans Klischewski tapfer gegangen sind.

Familie Klischewski, Großeltern Hans und Erika, Sohn Markus mit Frau und den drei Enkelkindern
Familie Klischewski sind Bio-Pioniere der ersten Stunde

Jede Woche stehen Sie auf einen der Märkte im Umland von Nürnberg und verkaufen ihren Käse. Der Kontakt zu ihren Kunden ist ihnen wichtig. Derweil kümmert sich ihr Sohn Markus um Vieh und Hof auf dem noch seine Frau und drei Enkelkinder leben. Eine richtige Großfamilie.

Ökohof Klischewski in Loch in der Hersbrucker Schweiz
Der Biohof der Klischewski liegt am Rande vom Ort Loch auf der Hersbrucker Alp

Neben Wohnhaus, den Ställen und der Scheune gibt es auch eine Käserei in der Erika und Hans Klischewski ihren Käse selbst herstellen. So geht regional: Weide, Kühe, Käserei, Verkauf alles innerhalb eines Umkreises von weniger als 50 km.

Umstellung auf ökologische Landwirtschaft

Biobauer Markus Klischewski steht am Eingang vom Laufstall
Der Sohn Markus kümmert sich um die Rinder und den Hof
Biobauer Markus streut Stroh in den Laufstall
Im großen Laufstall bekommen die Rinder noch Stroh als Einstreu

1989 stellten sie ihren Hof auf eine ökologische Wirtschaftsweise um und schlossen sich dem Bioland-Verband an. Mais haben sie durch Kleegras und weitere Leguminosen ersetzt. Die Rinder bekamen in einem großen Laufstall, von dem sie aus direkt auf die Weiden gelangen. Durch das Weglassen von chemischen Düngern und Pestiziden konnte sich wieder eine Artenvielfalt auf den Äckern und Weiden entwickeln.

zwei Rinder auf der Weide vor einem Wald
Die Rinder haben direkt neben dem Stall eine große Weide

Milchkühe der Rasse »Fränkisches Gelbvieh«

Ein Rind der Rasse Fränkisches Gelbvieh
Auf dem Ökohof Klischewski wird noch die Rasse »Fränkisches Gelbvieh« gehalten

Die Klischewskis züchten auf ihrem Bauernhof die selten gewordene Rinderrasse »Fränkisches Gelbvieh«. Im Herbst versuchte ich ein Bild von den Rindern unter schön bunt belaubten Pappeln zu machen, doch leider haben weder die Rinder noch der Hofhund verstanden, was ich wollte. So galoppierte das Vieh von links nach rechts und zurück. So entstand auch ein beeindruckendes Foto.

galoppierende Rinder auf eine Weide
Eigentlich sollten sich die Kühe brav unter zwei sehr schön bunt belaubten Bäumen hinstellen.

Die Käserei

Biobauer Hans Klischewski in der Käserei
Hans Klischewski beim Käsen in der hofeigenen Käserei
Die Biobauern Erika und Hans Klischewski heben große Bleche mit Käseformen auf einen Rollwagen
Erika und Hans Klischewski beim Käsen

Im Hof integriert ist eine Käserei mit Reiferaum. Hier stellen Erika und Hans Klischewski 27 verschiedene Käsesorten Heer neben Joghurt und Quark.

Blick in den Reiferaum der Biokäserei
Im Reiferaum lagern die Käselaiber

Verkauft wird auf Märkten in Lauf an der Pegnitz, Hersbruck, Altdorf und Röthenbach. Ein gesunder Kreislauf mit eigener Verarbeitung und Direktvermarktung entsteht.

eine Auswahl von Käsesorten vom Ökohof Klischewski
eine kleine Auswahl von Käsesorten vom Ökohof Klischewski

Geflügelhof Schubert • Unterrüsselbach in Franken

Hier hat schon meine Oma ihre Hennen gekauft

Schon meine beiden Großmütter haben beim Geflügelhof Schubert ihre Hennen gekauft. Heute leiten Daniela und Peter Schubert den Betrieb, den die Großeltern 1933 begonnen haben aufzubauen.

Artgerechte Freilandhaltung

Wie die Hennen haben auch die Gockel einen, vor Greifvögeln geschützten, Auslauf und die Möglichkeit, ins Freiland zu gehen. So wachsen gesunde und robuste Hühner heran, die ein muskulöses, fettarmes und wohlschmeckendes Fleisch ausbilden. Auf den Ackerflächen werden Getreide und Hülsenfrüchte wie Hirse und Soja angebaut. Zur Webseite vom Geflügelhof Schubert.

Bruderhahn Projekt

Bekannt geworden ist der Geflügelhof Schubert durch das Gockel-Projekt.  (auch unter dem Begriff: Bruderhahn bekannt) Entgegen dem üblichen Verfahren, die männlichen Kücken der Legehennen, gleich nach dem Schlüpfen zu töten, dürfen die Gockel auf dem Hof der Schuberts groß werden.

Die Gockel wachsen die ersten 8 Wochen gemeinsam mit ihren „Schwestern“ heran. Danach ziehen die Hähne in einen eigenen Stall mit Wintergarten und Grünauslauf. Erst wenn sie vier bis fünf Monate gescharrt und gekräht haben, werden sie als traditioneller Gockel küchenfertig an bewusste Verbraucher verkauft.