Weidehaltung von Galloways auf der DBU-Naturerbefläche Wesendorf

Natürliche Vielfalt: Offenlandbereiche und Artenreichtum

Inmitten der DBU-Naturerbefläche Wesendorf erstrecken sich Offenlandbereiche mit Magerrasen und Heideresten. Diese einzigartige Umgebung zeichnet sich durch Besenginster und vielfältige Gehölze aus, darunter vor allem Kiefern. Diese Struktur bildet eine lebendige Kulisse, die als Lebensraum für diverse Pflanzen- und Tierarten dient. Bemerkenswert sind die Entdeckungen von über 450 Schmetterlingsarten, seltene Heuschrecken und auch Zauneidechsen, die in dieser natürlichen Oase beheimatet sind.

Auf den Naturerbeflächen des DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) bei Wesendorf, hält der Biobauer Biobauer Diethelm Lilje eine Herde Galloway-Rinder.

Galloway-Rinder und ihre Rolle in der Bewirtschaftung

Der Biobauer Diethelm Lilje hält auf den Naturschutzflächen eine Herde von 20 bis 30 Galloway-Rindern. Diese robusten Rinder übernehmen eine wichtige Funktion in der Landschaftspflege durch Beweidung. Durch das Abweiden von aufkeimenden Sträuchern und Bäumen tragen sie aktiv zur Erhaltung der Naturschutzfläche bei und ermöglichen eine reiche Artenvielfalt.

Die Kälber bleiben bei ihren Muttertieren. Toll für mich als Fotograf, die Galloways sind sehr entspannt.

Erhaltung der Biodiversität: Galloways und ihre besondere Ernährung

Ein faszinierendes Merkmal der Galloway-Rinder ist ihre besondere Ernährungsweise. Im Gegensatz zu anderen Rinderrassen meiden sie den Verzehr von Ginster, der für Rinder giftig ist.

Auf dem Magerrasen gedeihen Besenginster (Cytisus scoparius) sehr gut. Allerdings sind ihre Inhaltsstoffe giftig, Galloways meiden ihn, gottseidank.

Biobauer Diethelm Lilje bietet Rundfahrten an

Um die enge Verknüpfung zwischen ganzjähriger Beweidung und dem Naturschutz einem breiten Publikum näherzubringen, organisiert Biobauer Diethelm Lilje regelmäßig Rundfahrten auf seinem Land. Diese Touren bieten Interessierten die Gelegenheit, das Wechselspiel zwischen Landwirtschaft und Naturschutz hautnah zu erleben und zu verstehen.

Gruppen von 8 bis 12 Personen haben die Möglichkeit, beim Biobauern Diethelm Lilje eine Rundfahrt zu buchen, hier entlang.

Fotos von den Kälbern und ihren Muttertieren

Ein weiteres bemerkenswertes Detail der Galloway-Rinder auf der DBU-Naturerbefläche Wesendorf ist es, dass die Kälber bei ihren Muttertieren bleiben und in der Herde aufgezogen werden.

Fotografie in natürlicher Umgebung: Galloways als Motive

Die Galloway-Rinder stellen nicht nur für Landwirte und Naturschützer eine Bereicherung dar, sondern auch für mich als Fotografen. Die Tiere von Diethelm Lilje sind sehr entspannt, selbst wenn sie Jungtiere bei sich haben. Im Vergleich zu anderen Rinderrassen zeigen Galloways eine bemerkenswerte Gelassenheit, die das Fotografieren sehr erleichtert.

Herausforderungen der Bildbearbeitung

Bei der Fotobearbeitung der Galloway-Rinderbilder liegt die Herausforderung darin, die Struktur des Felles deutlich herauszuarbeiten, ohne dabei eine übermäßig kratzige Textur zu erzeugen. Dies erfordert Fingerspitzengefühl, um die natürliche Erscheinung der Tiere in den Fotos zu bewahren.

Galloways haben schon ein sehr flauschiges Fell, nur leider lassen sie sich von Fremden nicht streicheln. 🙁

»Aufs Land!« • Hof Stolze Kuh – Ammenhaltung

Die Biobauern Janusz und Anja Hradetzky mit ihren zwei Kindern auf der Kuhweide

Biohof »Stolze Kuh« • Janusz und Anja Hradetzky mit ihren Kindern Johann und Leander • Weinbergstr. 6a, 16248 Lunow-Stolzenhagen – 02.08.2017

Im August war ich für das Magazin »Aufs Land!« beim Bio-Hof »Stolze Kuh« in Stolzenhagen, das liegt zwischen Angermünde und Bad Freienwalde an der Oder kurz vor der polnischen Grenze.

Hier betreiben Janusz Hradetzky mit seiner Frau Anja den Hof »Stolze Kuh«. Das besondere an dem Hof von Janusz und Anja ist, dass die Kälber von Ammen versorgt werden und nicht mit dem Eimer gefüttert werden. Dass die Tiere auf großen Weiden stehen versteht sich von selbst; aber auch der Melkstand befindet sich auf der Weide. Er ist fahrbar und kann nach Bedarf umgesetzt werden.

Die rund 30 Kühe stehen auf Wiesen im Nationalpark Unteres Odertal. Janusz und Anja züchten sogenannte Zweinutzungsrassen wie dem Original Braunvieh, Angler Rotvieh alter Zuchtrichtung, Tiroler Grauvieh und Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind. Zweinutzungsrasse bedeutet, dass man sowohl die Milch verwertet als auch das Fleisch.

Milch und Fleisch werden direkt ab Hof vermarktet. Aktuell wird noch eine Käserei gebaut um später auch eigenen Käse herstellen zu können.

Soweit die Info zum Hof.

Was mich sehr beeindruckt hat war, wie Anja die Kühe im Griff hat.

Während Janusz mit Sohn Johann und der Journalistin Stéphanie Grix mit dem Auto zurück fuhren, bin ich mit Anja, die ihren drei Monate alten Sohn Leander vor sich auf dem Bauch trug und dem Hund über die Weide zurück gelaufen.

Der Hund tobte auf der Weide herum und nervte die Kühe; er kam dann zu uns und schwirrte zwischen unseren Beinen hin und her. Zwei der Kühe sahen rot und rannten im vollen Galopp von hinten auf uns zu. Ich bekam schon leicht Panik, während Anja ganz locker weiter erzählte.

Als die zwei Kühe mit voll Karacho keinen Steinwurf mehr von uns weg waren, drehte sich Anja um, machte einen Schlenker mit dem Arm und – die Kuh drehte im vollen Galopp einfach ab. Ich war beeindruckt.

Kurze Zeit später rannte der Hund bei mir hin und her.

Gleiches Spiel: Kühe rannten los mit dem Ziel kleiner Landfotograf und dann machte ich es genauso wie Anja; drehte mich um, schwenkte den Arm und tatsächlich, die Kuh drehte ab.

So stoppt man ein wütendes Rind

Ich war nun schon in einigen brenzligen Situationen auf Weiden mit Tieren, aber dass auf mich eine Kuh herangaloppiert, das war etwas Neues. Eine Mutter mit ihrem Baby haben mir gezeigt, wie man mit einer genervten Kuh umgeht.

Eine Kuh auf der Weide vom Hof Stolze Kuh

Diese Kuh war es, die Anja und mich dann verfolgt hat.

Diese Erfahrung half mir später dann bei der Abwehr eine sehr angenervten Muttersau geholfen, aber das ist eine andere Geschichte.

Tipp: einen großen Bogen um Rinder mit Kälbern machen

– Noch ein Hinweis. Es kommt immer wieder vor, dass Menschen von Kühen totgetrampelt werden. Wenn man Kühe friedlich auf der Weide stehen sieht, kann man sich das kaum vorstellen.

Nur, wenn die Kühe Kälber haben oder sich bedroht fühlen UND für sich keine Fluchtmöglichkeit sehen, dann rennen sie auf die vermeintliche Bedrohung los.

Da Hunde zu ihrem Frauchen oder Herrchen zurück kehren, rennen die Kühe logischerweise auf diese los.

Ich hab schon öfter galoppierende Rinder gesehen; sehr sehr beeindruckend und mit sehr viel kinetischer Energie.

Also: Abstand halten vor Kühen mit Kälbern. Nie den Fluchtweg der Kühe verstellen. Und den Hund immer an der Leine führen und einen großen Bogen um die Herde machen. Wenn dann aber doch einmal eine Kuh angreift, den Hund von der Leine und selbst die Beine in die Hand nehmen.