Bildbearbeitung 02 • Am Beispiel vom Foto von Eber Siggi

Weshalb muss ein Foto bearbeitet werden?

Für einen Fotografen ist ein Bild, das aus der Kamera kommt noch lange kein Foto; es ist eine Belichtung.

Durch die Bildbearbeitung entsteht erst das Foto

Die Kamera kann nicht wissen, was dem Fotografen wichtig ist, sie belichtet nach Vorgaben, die ihr ein Ingenieur einprogrammiert hat. (Außer der Fotograf belichtet komplett manuell) und selbst wenn ich manuell alles einstelle, so wird eben der komplette Sensor/Dia/Negativ auf einmal belichtet.
Doch häufig ist es so, dass mir ein Bildteil besonders wichtig ist ein anderer soll eher zurückgenommen werden. Mit der Bearbeitung der Bilder am Rechner (früher im Labor) führe ich das Auge des Betrachters dorthin wo ich sage: dies ist mein eigentliches Motiv, das soll optisch hervorgehoben werden.
Neben dem inhaltlichen Schwerpunkt, den ich bei der Bearbeitung setzen kann gibt es noch die technischen Parameter, die zu berücksichtigen sind.
Soll das Foto später gedruckt werden ist es sinnvoll bei der Bearbeitung die Vorgaben für einen Druck zu berücksichtigen (z. B. Gesamtfarbauftrag)

Wie ich das Foto vom Eber Siggi bearbeite

Für die Bio-Bauern Clemens und Axel vom Sauenhain-Potsdam habe ich Fotos von ihren Schweinen gemacht. Hier eines vom Eber Siggi.

Gleich zu Beginn sieht man, dass der automatische Weißabgleich (das ist der Farbton, der die Kamera dem Bild zuweist) viel zu kühl ist. Dies muss ich ausgleichen.

Dann wirkt das Foto (wie fast immer) zu flach. Umgebung und der Eber trennen sich optisch nicht genügend. So mache ich den Hinter- und Vordergrund dunkler und den Eber kontrastreicher.

Zudem sind die hellen Stellen auf seiner linken Flanke zu hell; bei einem Druck gäbe es eine weiße Stelle, die man vermeiden möchte, denn dadurch verliert das Bild an Plastizität und es fehlt an Information.

Bildbearbeitung ist keine Manipulation

Das hat alles nichts mit Manipulation zu tun, wie man ab und an hören kann, sondern ich lege bei der Bearbeitung fest, was ich gesehen habe. Und in diesem Fall war es der Eber Siggi, der auf mich zu gerannt kam. Ergo muss ich die Bildteile so behandeln, dass dies auch für einen Betrachter nachvollziehbar wird.

Mein Anliegen ist es, die Arbeit des Fotografen transparenter zu machen ohne zu Tief ins Fachliche abzugleiten. Schwerpunkt ist die Bio-Landwirtschaft.

Über Fragen, Kritik und Anregungen freue ich mich.

Eberhard Schorr – Der Fotograf für die Bio-Branche

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